Sarkow

(Żarków )
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      Umgebungskarte
Sarkow liegt nur 8 km südlich Bobersberg.

Von Bobersberg fährt man zuerst kurz auf der Chaussee in Richtung Sommerfeld.

Nach knapp 1 km - die Hauptstraße biegt hier nach rechts ab - fährt man geradeaus weiter in Richtung Kunow/Chojnowo.

Nach 3 Km wird Kunow durchquert.
Nun sind es nur noch 4 km bis Sarkow.

Sarkow, ein kleines, aber sehr beschauliches Dorf gelegen westlich am Bober.
Sarkow hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939     114 Einwohner   und gehörte zum Amtsbezirk Kunow.


  • zur Geschichte des Ortes

Leider ist die Vergangenheit von Sarkow geschichtslos, d.h. über den Ursprung des Dorfes Sarkow liegen keinerlei schriftliche Quellen vor.

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      Klassifikation 1718/19
In der Klassifikation 1718/19 wird Sarkow wie folgt erwähnt:

Sarkow gehörte dem Königlichen Amt Krossen. Die neun Bauern waren der Lehnschulze Hans Turian, Martin Paulke, der Lehnmann Hans Lehmann, David Schultze, Martin Lehmann, Jürgen Gärtner, Michel Neubauer, Martin Roy, Christoph Noack und der Bauernschäfer.
Der Acker war Sandboden, die Weide war sauerbeizig und die Viehzucht mittelmäßig.
Ein Bauer konnte zwei Pferde, einen Ochsen, vier Rinder, zwölf Schafe, drei Schweine und drei Zuchtgänse halten.
Brennholz gab es genügend. Die Fischerei wurde mit dem Hamen betrieben. Es gab einige Bienenstöcke im Ort.
Im Dorf gab es ein Hausweib, und der Lehnschulze war zugleich Krüger und verschänkte an Feiertage 150 Liter Bobersberger Bier.
Auch hier wurde Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Hirse, Buchweizen, Leinen und Hanf angebaut. Jeder Bauer erntete vier Fuder Heu.

Im Bratring 1806 wird Sarkow wie folgt erwähnt:
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      Bratring 1806
Sarkow war im Jahre 1806 ein reines Bauerndorf.
Das Dorf gehörte dem Domänenamt Crossen - das Gut (d.h. die Forst) unterstand als Unterförsterei dem Revier Braschen.

Sarkow hatte 1806:  14 Feuerstellen  99 Einwohner.


In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre1840 erscheint:
  ♦ Sarkow: hatte im Jahre 1840      25 Wohngebäude und 137 Einwohner.
  ♦ Sarkow: Königl. Försterei hatte 1 Wohnhaus und 4 Einwohner.
  ♦ Sarkow: war nach Bobersberg eingepfarrt.

Im Berghaus “Landbuch der Mark Brandenburg” von 1854 erscheint Sarkow überhaupt nicht.

Für das Jahr 1852 werden genannt: Sarkow = Dorf mit 157 Einwohner - Försterei mit 5 Einwohner.

Im Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von 1861 wird geschrieben:
  • Sarkow hatte 28 Häuser und 182 Einwohner.
  • Außerdem 1 Forsthaus mit 7 Einwohner.


  • Infrastruktur des Ortes

Man lebte in Sarkow hauptsächlich von der Landwirtschaft und von der Forst. Ein Gut gab es hier nicht - auch keine Großbauern.
Es gab auch keine Kirche in Sarkow!
Deshalb liegen dem Webmaster für Sarkow nur zwei Dokumente in schriftlicher Form vor:

. . .
      Schule in Sarkow
    Die Schule

Sarkow hatte eine einklassige Volksschule. An dieser Volksschule in Sarkow wechselten die Lehrer sehr oft. Die geringe Schülerzahl in der kleinen Gemeinde war wohl ein Grund dafür, daß die Schulverwaltung nicht für eine "dauerhafte Besetzung" der Lehrerstelle sorgte. Jedenfalls ist die Berichterstatterin in ihren acht Schuljahren von zwölf verschiedenen Lehrern unterrichtet worden.

Oft war die Lehrerstelle auch längere Zeit gar nicht besetzt. Dann kamen abwechselnd die Lehrer aus Kunow, Dachow, Tornow und Weißig nach Sarkow. Der Unterricht fand in solchen Zeiten nachmittags oder auch nur an jedem zweiten Tag einige Stunden lang statt. Das war für Lehrer wie Schüler nicht gerade einfach.

Die Mädchen erhielten darüber hinaus einmal wöchentlich Handarbeitsunterricht im 4 km entfernten Kunow. Der Weg wurde oft zu Fuß zurückgelegt. Weiter mußten alle Sarkower Jungen und Mädchen in den letzten beiden Schuljahren einmal wöchentlich ins 8 km entfernte Bobersberg und von dort zurück radeln, um am Konfirmandenunterricht teilzunehmen.

    Sängerfeste von Sarkow
Damals, als es kaum Radio und erst recht kein Fernsehen gab, gehörten das Singen und die Sängerfeste zu den Freizeit-Freuden der Landbevölkerung. Mit welchen Leistungen die einzelne Ortschaft beim Singen aufwartete, hing vom fachlichen Können und der Einsatzfreude des jeweiligen Lehrers und meist auch Kantors ab.

Besonderes Glück hatten in dieser Hinsicht die Einwohner des kleinen Boberdorfes Sarkow. Hier wirkte etwa von 1927 bis 1929 der Sommerfelder Bäckermeisterssohn Otto Tschacher. Der hatte Musik studiert, diese Ausbildung aber in der Nachkriegszeit aus finanziellen Gründen aufgegeben. Nun war er Junglehrer in Sarkow, unterstand der Dienstaufsicht des Kunower Lehrers Vogel und bemühte sich, nicht nur die Kinder seiner einklassigen Schule, sondern auch die Männer des Dorfes zu guten Sängern zu machen.

. . .
      Gasthof Thurian
Natürlich gründete er bald nach der Schulamtsübernahme einen Männergesangverein. Kurt Jende, Max Jende, Willi Klimke, Wilhelm Linke, Helmut Redlích, Willi Wollenberg sowie Paul, Erich und Gerhard Thurian waren die bekanntesten Mitglieder.

Als Kapital waren von jedem Sänger zwei Liederbücher (mit Noten) zum Preis von 2.10 Reichsmark einzubringen. Die Bücher kamen aus Leipzig. Jedes Buch enthielt etwa 120 Lieder, und die Noten darin waren für I. und II. Tenor sowie für I. und II. Bass.
Fleißig wurde geübt, einerseits um der Sache willen und andererseits, weil in den Monaten Mai bis Juli die Sängerfeste stattfanden - in Bobersberg, Kossar und Tornow und auch in anderen Dörfern beiderseits des Bobers. Da wollte jeder Gesangverein gut abschneiden.

Zu den Sängerfesten fuhr man dann und wann mit dem Fahrrad, meist jedoch mit pferdebespannten Leiterwagen. Mit Decken belegte Bretter dienten darauf als Sitzplätze. Für die "Reise" wurden die Pferdehufe gefettet und die Geschirre geputzt. Die Metallteile sollten in der Sonne blitzen. Die Wagen schmückte man mit Birken- und Eichenästen. Pferde und Wagen wurden bei Sangesbrüdern des gastgebenden Dorfes abgestellt und gut versorgt.

Das Fest selbst lief auf der Dorfaue, dem Anger oder einem größeren Platz ab. Dort trafen sich Jung und Alt. Die Kinder erfreuten sich an Würfelbuden oder auch an Verkaufständen mit Süßigkeiten oder Spielzeug. Die Männer erfrischten sich am Stand des Gastwirts. Ein Schlächter, der Würste und Semmeln anbot,fehlte nie.

Hatten die Sarkower - wieder einmal - bei der Bewertung den Sieg zugebilligt bekommen, dann konnte man hinterher sich zum Beispiel Bobersberger Geschäftsfrauen unterhalten hören: "Das kleine Sarkow hat uns wieder den 1. Preis weggeschnappt. Kaum zu glauben. Schließlich sind wir doch Stadt!"



  • Sarkow - Häuserverzeichnis

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        Ortsplan von 1945

Wir verfügen über das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926".
Die darin enthaltenen Angaben zu Sarkow werden im folgenden benutzt, dabei sind die Nummern die Hausnummern.

In der unten folgenden Tafel sind sämtliche mit einer Nummer versehenden Häuser von Sarkow mit ihren Bewohnern (Stand: 1926) aufgeführt.

Die Tafel zeigt die Häuser in der Reihenfolge aufsteigender Nummern.
Pro Haus wurde in den drei Spalten eingetragen:

   Nummer, Name der Familie, Torsaule(evtl. Beruf)

2 Thurian, Pauline Bäuerin   10 Gutsche, Karl Stellmacher   17 Kommol, Pauline
   Domm, Friedrich
Häuslerin
Forstarbeiter
 
3 Lukas, Wilhelm Bauer   11 Grätz, Wilhelm Halbbauer   18 Scheider, Wilhelm Häusler  
4 Geike, Gottlieb Bauer   12 Wollenberg, Wilhelm Elektro-Monteur   20 Mertke, Wilhelm Häusler  
5 Vogel, Eduard Bauer   13 Lächel, Robert Häusler   22 Röber, August
   Dorn, Gustav
Häusler
Forstarbeiter
 
7 Redlich, Ernst Bauer   14 Weiher, Ernst Häusler   23 Burgfeld, Hermann Häusler  
8 Klinke, Gustav Bauer   15 Bönisch, Auguste Häuslerin   24 Jobke, Klara Häuslerin  
9 Zach, Hermann Häusler   16 Linke, Wilhelm Schuhmacher   25 Schwarz, Ernst Häusler  

Der Ortsplan von 1945 (links oben) mit den Besitzern von Sarkow wurde durch Charlotte Huth, geb. Dorn angefertigt.
Im unteren Teil des Ortsplans sind die 28 Namen der Besitzer gelistet.

Leider sind von den einst 28 Wohnhäusern von Sarkow neun verfallen oder zerstört. Auf der Verlustliste ist auch die ehemalige Gastwirtschaft Thurian zu verzeichnen.

  Änd 06.03.2023 17:09:54
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