mit den drei Städten
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Bothendorf
liegt 8 km südlich von Crossen/Oder. Von Crossen/Oder fährt man auf der ehemaligen Reichsstraße 5 in Richtung Grünberg bis zum
Kreisverkehr
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auf dem Rusdorfer Berg. Den Kreisverkehr verläßt man in Richtung Briesnitz.
Nach weiteren 4 km wird Bothendorf erreicht.
Bothendorf war einwohnermäßig das zweitkleinste Dorf im Kreis Crossen/Oder.
Es hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939
48 Einwohner.
Am Ostrand des Ortes Bothendorf berührte das Kossarer Mühlenfließ die Ortschaft. Hier hatten unsere Vorfahren seit langem das
Wasser gestaut, und das Gefälle für den Betrieb einer Mühle genutzt.
Oberhalb dieses Mühlenfließes gab es bei Kossar eine weitere Wassermühle,
so daß zwischen den beiden Müllern nicht immer eine volle Harmonie bestand.
Im Jahre 1805 wurde über eine Beschwerde des Müllers Johann Friedrich Schulze aus Bothendorf über die Sperrung des
Mühlgrabenwassers durch den Müller Johann Gottlob Schulze zu Kossar berichtet.
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Die Bothendorfer Mühle der Familie Horn war eine reine Mahl- und Ölmühle. Der Müller betrieb vor allem Lohnmüllerei und
versorgte auch die Bäcker der Umgebung.
Die Bauern der Nachbarschaft ließen bei ihm ihren Lein zu Öl schlagen.
Die Bothendorfer Mühle war noch bis Ende des 2. Weltkriegs in Betrieb.
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Über die Geschichte des Dorfes Bothendorf sind keine Unterlagen vorhanden - sie liegt weitgehend im Dunkeln.
Als Hospitaldorf mit Wassermühle gehörte es zur Stadt Crossen.
In früheren Dokumenten erscheinen folgende Namen:
Bogittindorf, Botodorf und auch
Botindorf.
In der Klassifikation 1718/19 wird Bothendorf wie folgt erwähnt:
Das Hospital in Crossen war der Besitzer von Bothendorf.
Im Ort gab es nur 7 Bauern, 1 Gärtner und eine Mühle.
Weide und Viehzucht waren schlecht, da auf den Oder- und Boberwiesen nicht gehütet werden durfte.
Die Heuernte aller Bauern betrug 37 Fuhren. |
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Im Bratring 1806 wird Bothendorf wie folgt erwähnt:
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Bothendorf hatte 1806:
11 Feuerstellen 86 Einwohner |
In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre1844 erscheint:
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Bothendorf hatte 1840:
15 Feuerstellen 113 Einwohner. |
♦ Bothendorf war ein Dorf mit 1 Wassermühle.
♦ Bothendorf gehörte dem St. Georgshospital zu Crossen.
♦ Bothendorf war nach Gersdorf eingepfarrt .
Für das Jahr 1852 werden genannt: Bothendorf = 106 Einwohner - - > Dorf zur Stadt Crossen gehörig.
- Das Hospital St. Georg in Crossen/Oder - der Besitzer von Bothendorf
Die Gründung der St. Georg Hospitäler geht bis in die Zeit der Kreuzzüge zurück. Sie waren nicht nur Herbergsstätten für
Durchreisende, sondern auch Seuchenstationen. Unter den Fremden und Zugereisten befanden sich oft solche mit ansteckenden Krankheiten.
Insbesondere hatten die zurückgekehrten Kreuzfahrer eine ansteckende Krankheit, Aussatz oder Lepra genannt, aus dem Morgenland
mitgebracht und diese Krankheit hatte in ganz Europa, namentlich in Deutschland, Schrecken verbreitet. Sämtliche von dieser
Krankheit infizierten Personen mussten von der Außenwelt isoliert werden, um einer Ansteckungsgefahr
zu begegnen.
Aus diesem Grunde wurden damals bereits zum Bau eines Hospitales für diese unheilbar Kranken Vorschriften erlassen,
die unbedingt einzuhalten waren:
• Ein Hospital hatte außerhalb der Stadtmauer zu liegen,
• In der Nähe mußte eine Kapelle vorhanden, besser aber noch sollten Kapelle und Hospital gleich miteinander verbunden sein,
• Ein fließendes Gewässer hatte daran vorbeizugehen.
Der Patron aller Kreuzfahrer war der heilige Georg, deshalb hießen alle diese Kirchen St. Georg Kirchen, und die Krankenanstalten
St. Georg Hospitäler. Alle diese St. Georgs Hospitäler lagen, mit sehr wenigen Ausnahmen, außerhalb der Stadt.
Da die Entstehungsgeschichte in die Zeit der Kreuzzüge oder doch bald nach denselben fällt, sind solche Hospitäler auch
nur in alten Städten vorhanden.
Grund und Boden wurden dazu hauptsächlich vom Landesherrn gestiftet.
Die Mittel zum Bau aber stammten überwiegend aus "Almosengeldern". Zur Unterhaltung dienten Schenkungen von Bürgern und Adel
der Stadt oder Umgebung. Auch eigenes Land, das gegen Zins verpachtet war, trug mit zur Senkung der laufenden Kosten bei.
Das Hospital St. Georg in Crossen in Crossen vor dem Glogauer Tor wurde von Peter von Krakau, Bürger in Crossen und Priester der
Breslauer Diözese, im Jahre 1380 gegründet. Für dieses Hospital wurde zu diesem Zweck eine passende Stelle vor dem Glogauer Tor,
d.h. außerhalb des damaligen Stadtgebietes von Crossen, ausersehen.
Bereits 1405 wurde eine Hospitalkirche und ein besonderer Pfarrer hinzugefügt.
1659 wurde das Hospital von Grund auf neu aufgebaut und 1823 wurde die Kirche erneuert.
Die Stiftung "St. Georg" zog einen großen Nutzen durch Ankauf des Dorfes Bothendorf und seiner Wassermühle im Jahre 1411.
Diese Zuweisung der Bothenmühle bildete einen beträchtlichen Vermögenszuwachs für das Hospital. Die Bothenmühle in Bothendorf wurde im eben genannten Jahr
von Thomas Blauhart und Thomas Herbert “mit den Rechten, mit dem Teiche und allen Zubehörungen” dem Hospital übereignet.
Seitdem blieb Bothendorf im Besitz des St. Georg Hospital in Crossen.
- Bothendorf - Häuserverzeichnis
Für Bothendorf liegt uns leider weder ein Ortsplan noch ein Einwohnerverzeichnis vor. Als einzige noch verfügbare
Quelle verfügen wir über das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926".
Die darin enthaltenen Angaben werden im folgenden benutzt, dabei sind die Nummern der eingezeichneten Häuser nicht die Hausnummern.
In der unten folgenden Tafel sind sämtliche mit einer Nummer versehenden Häuser von Bothendorf mit ihren Bewohnern
(Stand: 1926) aufgeführt.
Die Tafel zeigt die Häuser in der Reihenfolge aufsteigender Nummern.
Pro Haus wurde in den drei Spalten eingetragen:
Nummer, Name der Familie, Torsaule(evtl. Beruf)
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1 |
Boggasch, Wilhelmine |
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5 |
Haby, Robert |
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9 |
Möbus, Paul |
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2 |
Drendel, Ernst |
Bürgermeister |
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6 |
Hannemann, Carl |
Schuhmacher |
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10 |
Reschke, Ernst |
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3 |
Feind, Adolf |
Fleischer |
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7 |
Kappel, Wilhelm |
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4 |
Geike, Emma |
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8 |
Lange, Gustav |
Zimmermann |
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